Jiři Georg Dokoupil

„Neue Seifenblasen Bilder und halt einige Lapislazuli Bilder“

Ausstellung vom 13.11.2021 – 15.01.2022

10 Jahre Galerie Martina Kaiser

Die Galerie Martina Kaiser freut sich sehr, den international renommierten Künstler Georg Dokoupil erneut in ihren Galerieräumen zeigen zu dürfen. Parallel zum ersten Auftritt der Galerie auf der Cologne Fine Art & Design 2021 wird Dokoupil nach seiner fulminanten großen ersten Einzelausstellung anlässlich der DC Open 2019 in der Bismarckstraße 50 nun „Neue Seifenblasen Bilder und halt einige mit Lapislazuli“ präsentieren.

Damit schließen sich symbolisch gleich zwei Kreise: Denn erstens kehrt der Künstler Georg Dokoupil hiermit in die Räumlichkeiten zurück, in denen - damals noch unter der Ägide des Galeristen Paul Maenz - Anfang der 80er Jahre seine internationale Weltkarriere begann und zweitens fällt die Rückkehr Dokoupils mit dem 10-jährigen Bestehen der Galerie Martina Kaiser zusammen.

Die Ausstellung „Neue Seifenblasen-Bilder und halt einige mit Lapislazuli“ fokussiert die ikonische Werkreihe, die auf Basis von Seifenlauge und darin eingefassten Farbpigmenten entsteht und als Alleinstellungsmerkmal Dokoupils fungiert. Diesmal widmet er sich in der Coloration seiner Seifenblasen neben Gold dem legendären Lasurstein Lapislazuli, aus dem das kostbare Ultramarin gewonnen wird; eines der geschichts- und symbolträchtigsten Materialien in der menschlichen Kulturgeschichte. Von den Sumerern über die Ägypter bis hin zu den Meistern der Frührenaissance um Giotto und Fra Angelico stand das einzigartige Blau des Steins sowie des später daraus extrahierten Pigments für das Göttliche; und wurde von Künstlern vor allem für die Auskleidung des Himmels sowie für die Färbung der Mariengewänder verwandt.
Dokoupil erweist dem Ultramarin seine ureigene Referenz, indem er es in sein Seifenblase- Oeuvre einbindet und so in den zeitgenössischen Kontext überführt. Das Ergebnis sind so furiose wie betörende Arbeiten, die in ihrer sinnlichen Mattierung „langsam unter die Haut gehen“, wie Dokoupil sagt. Denn im Gegensatz zum künstlich gewonnen, sprichwörtlich lautmalerischen Ultramarin, wie es Yves Klein für seine Gemälde verwendet hat, strahlt sein organisches, ungleich beständigeres und lichtechtes Lapislazuli-Pendant Ruhe und Erhabenheit aus. Die natürliche Patina, über die das sublimste aller Ultramarin-Pigmente, das Fra Angelico- Pigment (benannt nach dem bereits erwähnten Renaissance-Meister) verfügt, vergleicht Dokoupil im poetischen Gestus mit „getrocknetem Blut, nur in Blau“. Und zielt damit auf die sowohl physische wie spirituelle Kraft des sagenumwobenen Materials.

Der subtilen, kühlen Aura von Lapislazuli stellt Dokoupil in einigen Werken gegensätzlich temperierte Gold-Seifenblasen gegenüber und schafft so eine Symbiose aus jenen Farbtönen, die wie keine anderen den Kanon der antiken wie christlichen Kunst prägten. In der Ausstellung werden neue Arbeiten auf Leinwand sowie auf Papier zu sehen sein, die exklusiv gefertigt und somit noch nie gezeigt wurden. Mithin eine Premiere der Extraklasse, die den wundervollen Rahmen für das Jubiläum der Galerie Martina Kaiser bildet. (Yorca Schmidt-Junker)

 

Jiři Georg Dokoupil, einst Mitstreiter der legendären Künstlergruppierung „Mülheimer Freiheit“, gehört zu den vielschichtigsten zeitgenössischen Künstlern. Und entzieht sich bis heute jeder gängigen Kategorie. Als Alchemist, Experimentator und Wegbereiter postkonzeptueller Malerei verschreibt er sich der Entwicklung neuer Mal- und Zeichentechniken. Anstelle des Pinsels, dem er als Arbeitsmaterial seit 1986 abgeschworen hat, nutzt Dokoupil Seifenblasenfänger, Kerzen und Reifen, statt Öl- oder Acrylfarbe Seifenlauge, Seifenschaum und Ruß.
Nach seinem Kunststudium in Köln, Frankfurt und New York, wo er unter Hans Haacke lernte, gehörte Dokoupil (*1954) ab 1980 zur legendären Kölner Künstlergruppierung "Mülheimer Freiheit". Entdeckt und gefördert von Bruno Bischofberger und Paul Maenz folgten Anfang der 1980er Jahre erste Ausstellungen in Köln, Zürich und New York, u.a. bei den Stargaleristen Mary Boone (1983), Leo Castelli (1985) und Ileana Sonnabend (1986). 1982 nahm er an der documenta 7, an der ikonischen Berliner Ausstellung „Zeitgeist“ sowie an der 40. Biennale von Venedig teil. 1984 zeigten das Groninger Museum, das Kunstmuseum Luzern und das Folkwang Museum in Essen erstmals seine Arbeiten, es folgten Einzelausstellungen im MUMOK/Wien (1997), im Château de Chenonceau (1999), im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia/Madrid (2002) sowie in der Nationalgalerie Prag und den Deichtorhallen in Hamburg (beide 2005.) 2012 wurde ihm der Lovis-Corinth-Preis verliehen. Seine Werke finden sich u.a. in den Sammlungen des Centre Pompidou/Paris, des Museum Ludwig/Köln sowie dem National Museum of Modern and Contemporary Art Korea/Seoul sowie in Privatsammlungen auf der ganzen Welt.
Dokoupil lebt und arbeitet in Berlin, Madrid, Prag und Rio de Janeiro.

 

 

Georg Dokoupil – Works on Paper

DC-Open Galleries 2019

Die Galerie Martina Kaiser freut sich sehr, erstmals den Künstler Georg Dokoupil mit seiner Einzelausstellung Works on Paper in den Galerieräumen in Köln präsentieren zu dürfen.

Mit der Ausstellung kehrt Dokoupil symbolisch heim; denn hier, in der Bismarckstraße 50, widmete ihm Paul Maenz seine erste Einzelausstellung - und ebnete damit Dokoupils Weg als Künstler von Weltgeltung.   

Die Ausstellung „Zeichnungen – Works on paper“ in der Galerie Martina Kaiser fokussiert die Papierarbeiten des deutsch-tschechischen Künstlers, die er als erste „Begegnung mit einer Idee, einem Einfall, einem Konzept“ bezeichnet. Trotz ihrer vermeintlichen Schlichtheit und einer fast klassischen Allure zeugen sie von Dokoupils immenser Komplexität, die sich aus seiner materiellen und schöpferischen Expertise, seinem selbstzitierten Spieltrieb, seiner Experimentierlust und seinen versierten Kommentaren zur Kunstgeschichte speist. Gezeigt werden seine ikonischen Seifenblasen, ausgewählte Arbeiten mit Kerzenruß sowie akademische Tuschezeichnungen, die das Sujet „Hand mit Blume“ aufgreifen. Ebenfalls zu sehen sind Dokoupils hochreduzierte, genuine Punkte-Linie-Zeichnungen, die er – gemäß der mathematischen Formel, dass eine Linie die Summe aus Punkten ist – als Weiterführung geometrischer Chiffren versteht.

Seinem Ruf als Experimentator wird er vor allem mit den ausgewählten Seifenblasen-Arbeiten gerecht, die als konzentrierte Erprobungen seines „Know-Hows“ beeindruckende Wirkung entfalten; und einmal mehr seinen Ansatz, Farbe von innen heraus aufzubauen und somit eine völlig neue Vision zu schaffen, verständlich machen.

Jiři Georg Dokoupil, einst Mitstreiter der legendären Künstlergruppierung „Mülheimer Freiheit“, gehört zu den vielschichtigsten zeitgenössischen Künstlern. Und entzieht sich bis heute jeder gängigen Kategorie. Als Alchemist, Experimentator und Wegbereiter postkonzeptueller Malerei verschreibt er sich der Entwicklung neuer Mal- und Zeichentechniken. Anstelle des Pinsels, dem er als Arbeitsmaterial seit 1986 abgeschworen hat, nutzt Dokoupil Seifenblasenfänger, Kerzen und Reifen, statt Öl- oder Acrylfarbe Seifenlauge, Seifenschaum und Ruß.

Sein proteisches Werk – affektiv, mit allen Möglichkeiten von Materialität und Technik sowie mit multiplen Zitaten zur Kunstgeschichte spielend und vehement dem Hier und Jetzt verbunden – hat gleichsam einen eigenen Kanon begründet und fernab eines verpflichtenden Stils oder verpflichtender Inhalte eine neue Ära der ästhetischen Legitimation eingeläutet.

Die Ausstellung in der Galerie Martina Kaiser bildet einen bislang nicht gezeigten Querschnitt von Dokoupils zeichnerischem Œuvre ab und positioniert ihn als Künstler, der mit der Überwindung sowohl genrespezifischer als auch physikalischer und technischer Grenzen das Unmögliche möglich macht.

Nach seinem Kunststudium in Köln, Frankfurt und New York, wo er unter Hans Haacke lernte, gehörte Dokoupil (*1954) ab 1980 zur legendären Kölner Künstlergruppierung "Mülheimer Freiheit". Entdeckt und gefördert von Bruno Bischofberger und Paul Maenz folgten Anfang der 1980er Jahre erste Ausstellungen in Köln, Zürich und New York, u.a. bei den Stargaleristen Mary Boone (1983), Leo Castelli (1985) und Ileana Sonnabend (1986). 1982 nahm er an der documenta 7, an der ikonischen Berliner Ausstellung „Zeitgeist“ sowie an der 40. Biennale von Venedig teil. 1984 zeigten das Groninger Museum, das Kunstmuseum Luzern und das Folkwang Museum in Essen erstmals seine Arbeiten, es folgten Einzelausstellungen im MUMOK/Wien (1997), im Château de Chenonceau (1999), im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia/Madrid (2002) sowie in der Nationalgalerie Prag und den Deichtorhallen in Hamburg (beide 2005.) 2012 wurde ihm der Lovis-Corinth-Preis verliehen. Seine Werke finden sich u.a. in den Sammlungen des Centre Pompidou/Paris, des Museum Ludwig/Köln sowie dem National Museum of Modern and Contemporary Art Korea/Seoul sowie in Privatsammlungen auf der ganzen Welt.

Dokoupil lebt und arbeitet in Berlin, Madrid, Prag und Rio de Janeiro.  (Yorca Schmidt-Junker)


Bismarckstrasse 50
50672 Köln
mk@galeriemartinakaiser.de
0178 78 33 990

Di - Fr 13.00 - 18.00
Sa   12.00 - 16.00 unV.

 

Bismarckstrasse 50

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